Bitte einmal den Stöpsel ziehen

In Neckargemünd setzt Presscontrol eine wichtige Schleuse instand – eine unverzichtbare Arbeit für den Schiffsverkehr

Datum: 21/07/2017 9:19am
Kategorien: Presscontrol
Bitte einmal den Stöpsel ziehen

Kinder stehen meist fasziniert vor Schleusen und Eltern dann doch immer irgendwie auch. Besonders dann, wenn große Frachtschiffe in ihnen minutenlang das Steigen oder Sinken des Wasserpegels abwarten, bis sich schließlich die großen schweren Pforten öffnen und die Schiffe sie langsam passieren. Auf großen Flüssen wie Rhein, Donau oder Neckar ist das Funktionieren von Schleusen für die Binnenschifffahrt unersetzlich, die Instandhaltung daher ebenso sehr.

Für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, kurz WSV, leistet Presscontrol mit der regelmäßigen Instandsetzung von Schleusen daher wichtige Arbeit. An der Schleuse Neckargemünd kurz vor Heidelberg galt und gilt es – die Arbeiten laufen noch – beide Schleusenkammern komplett zu überholen und obendrein den Steuerungsraum zu renovieren.

Bereits im Jahr 2013 wurde hierzu die linke Schleusenkammer überholt. Nach dem Ablassen des Wassers gilt es dabei zunächst, mechanische Schäden am Beton festzustellen und zu beseitigen. Der größere Aufwand ist dann die Komplettüberholung der Technik. „Wir haben die komplette Elektrik und Steuerung demontiert“, erklärt Eric Jellimann, der das Projekt bei Presscontrol begleitet hat. „Die Kammer war danach elektrisch nackt.“ Modernen Sicherheitsstandards entsprechend stattete Presscontrol die linke Kammer komplett elektrisch aus. Dazu gehört auch, dass die beiden Schleusentore künftig unabhängig voneinander gesteuert werden können. Damit muss der Schiffsverkehr nicht stillstehen, wenn eine der beiden Seiten blockiert wäre. Mithilfe moderner Sicherheitssteuerungen von Siemens ist auch das sichere Funktionieren, insbesondere die Ampelschaltung und das Abschalten im Notfall, sichergestellt. „Wenn es ein Problem gibt, schalten sich die Kammern automatisch ab“, erklärt Jellimann. Für mehr Sicherheit sorgt außerdem ein Kamera-Überwachungssystem für die Totpunkte.

So einfach das alles klingt – es handelte sich um ein komplexes und vor allem langwieriges Unterfangen. Allein die Betonarbeiten dauerten sechs Monate, parallel wurden die elektrischen Arbeiten vorbereitet. Ebenso aufwendig war die Komplettrenovierung des Steuerraums in Neckargemünd. „Zum Umbau gehörte die Neuausstattung mit moderner Technik sowie die Neugestaltung des Designs im Steuerraum“, sagt Jellimann. „Früher wurde hier der Schleusenverkehr noch mit Mosaikbildern überwacht, nach der Umrüstung läuft nun alles digital. Über ein modernes Designpult und drei Bildschirme werden die Schleusenkammern gesteuert, über zehn weitere Bildschirme mit Kameras überwacht.“ Die Herausforderung an der Sache: Im alten Steuerraum gab es nur ein Steuerpult für beide Kammern. Der Umbau musste daher mit größter Vorsicht stattfinden, während eine der beiden Kammern sich im laufenden Betrieb befand.

Derzeit werden bei Presscontrol nun die Schaltschränke für die zweite Kammer verkabelt und programmiert. Die Arbeiten vor Ort mussten aufgrund eines Hydraulikfehlers in der ersten Kammer verschoben werden – dann kam der Frühling und mit ihm ein so reger Schiffsverkehr, dass das Abschalten der zweiten Kammer nun erst im Herbst geschehen kann. Zwischen April und September ist vor allem der Personenschiffsverkehr auf dem Neckar so stark, dass Arbeiten während dieser Zeit nicht stattfinden können. Im Herbst und Winter reduziert sich die Anzahl der Schleusengänge pro Tag wieder auf null bis fünf, sodass getrost nur eine der beiden Kammern laufen kann. Ist es dann soweit, wird das Schalten und Bedienen der Schleuse zunächst mit dem Kunden über ein Computerprogramm simuliert, bevor die Elektrik an Ort und Stelle verbaut wird.

Für den Einbau der Schaltschränke bedarf es sodann auch eines etwas größeren Aufwands als für die erste Schleusenhälfte: „Hier handelt es sich um die Seite der Schleuse, die nicht vom Land aus erreicht werden kann. Wir werden daher die Schaltschränke mit großen Kränen von einem Schiff aus in die Kammer transportieren.“ Klingt aufwendig, aber auch alles sehr routiniert, wenn man Jellimann zuhört. Er lässt sich von dem großen Projekt nicht aus der Ruhe bringen. Bleibt also nur noch abzuwarten, dass der Herbst kommt und die Touristen gehen…

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